Der Raum ist dank der letzten beiden Beiträge fertig. Es gibt eine Arbeitsfläche mit ausreichend Platz für den Anfang, der Raum hat eine ausreichende Beleuchtung und es gibt Steckdosen inkl. Sicherheitsausstattungen. Nun kommt die Grundausstattung Elektronikwerkstatt.
Ich habe mich dafür entschieden dieses Thema zu staffeln. Es gibt Geräte die in einer Grundausstattung definitiv nicht fehlen dürfen. Und dann gibt es Geräte die für bestimmte Zwecke gedacht und daher sehr speziell sind. Und damit das Projekt nicht einem Fass ohne Boden gleicht, kategorisiere ich die Auflistungen aufsteigend von Grundausstattung bis hin zu Nice-to-have. Und im heuten Beitrag soll es um die Geräte gehen, die meiner Meinung nach in keiner Grundausstattung fehlen dürfen. Die Auswahl ist dabei überschaubar und auch kostengünstig gehalten. Sollte dir beim Lesen noch ein Gerät einfallen, dass definitiv zu einer Grundausstattung gehören muss dann schreib dies unbedingt in die Kommentare. Ebenfalls gibt es wie gewohnt auch ein Video zu dem Beitrag.
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Hinweis (Disclaimer)
Die in meinen Beiträgen gezeigten Inhalte dienen ausschließlich zu Informations- und Unterhaltungszwecken. Es liegt in der Verantwortung der Leser, jegliche Nachbauten, die auf meinen Inhalten basieren, auf eigene Gefahr durchzuführen
Für den Anfang braucht es wenig!
Und das meine ich auch so. Klein Anfangen und sich bei Bedarf steigern heißt hier die Devise. Denn für die ersten kleineren Fehleranalysen, Reparaturen oder auch Entwicklungen bedarf es keiner High-End Ausstattung. Es gibt einige Gerätschaften, die im Laufe des Hobbys interessant werden, es genügt aber eine Anschaffung zur gegebenen Zeit in Betracht zu ziehen.
Anfangs macht es ohnehin Sinn sich zuerst mit einfacheren Projekten zu beschäftigen. Nicht jeder, und das trifft auch auf mich zu, beschäftigt sich jeden Tag damit oder macht dies sogar Beruflich. Deswegen sollte man sich langsam herantasten und den Schwierigkeitsgrad langsam steigern. Geht man nach diesem Schema vor, reichen die folgenden 3 Geräte für den Anfang völlig aus:
1. Messgeräte
Eine der häufigsten Tätigkeiten, die bei diesem Hobby anfallen, sind Messungen. Volt, Ampere und Ohm sind dabei die häufigsten Einheiten die gemessen werden. Die Messwerte können sowohl bei Reparaturen als auch bei Neuentwicklungen relevant sein und Aufschluss über mögliche Fehlerstellen geben.
Ein Klassiker unter den Messgeräten ist das Multimeter. In der einfachsten Variante lassen sich schon die drei bereits erwähnten Größen messen. Bei der Auswahl kann man aber leicht den Überblick verlieren. Mobiles oder Tischgerät? Welchen Messbereich? Digital oder Analog? Wie fein, wie viele Stellen nach dem Komma?
Ich halte für den Anfang ein einfaches digitales Multimeter für mehr als ausreichend. Gerade bei einschlägigen Elektronikfachhändlern, wie z.B. bei meinem Partner reichelt.de, gibt es eine ordentliche Auswahl für jeden Geldbeutel. Ich selber habe vor 15 Jahren mit einem kleinen Multimeter für 15€ gestartet. Dieses Gerät begleitet mich heute übrigens immer noch.
Ein digitales Multimeter bietet folgende Vorteile:
Es wird ein großer Messbereich abgedeckt, mit diversen Abstufungen zur Feinabstimmung und teilweise sogar mit Auto-Range-Funktion. Es ist beispielsweise möglich Spannungen von 0,001 V bis 600,00 V zu messen.
Großzügiger Funktionsumfang mit Temperaturmessung, Kapazitätsmessung etc. und Zubehör.
Allerdings gibt es auch einige Nachteile:
Der größte Nachteil ist die umständliche Strommessung, bei der der Schaltkreis unterbrochen werden muss um das Messgerät einzubinden. Hier eignet sich eine Strommesszange aufgrund der einfacheren Anwendung.
Ein weiteres Defizit kann die Trägheit des Messgerätes sein. Bei schnellen und kurzen Veränderungen des Messwertes werden dies unter Umständen nicht angezeigt und bemerkt die kurze Veränderung noch nicht einmal. Es gibt Modelle die schon sehr schnell auf Veränderungen reagieren können aber diese sind auch deutlich teuerer. Bei diesem Punkt liegt der Vorteil ganz klar bei analogen Messgeräten.
Eine Alternative, für die ich mich auch entschieden habe, sind Tischmutlimeter. Im Grunde das selbe Prinzip wie die Handgeräte nur in einem größeren Gehäuse.
Und als extra die bereits erwähnte Strommesszange. Nicht zwangsweise erforderlich für den Anfang, ist sie allerdings, neben dem größeren Messbereich (> 10A), komfortabler in der Anwendung.
2. Labornetzteil
Bei der Reparatur als auch bei der Entwicklung müssen Baugruppen mit Spannung versorgt werden um Tests durchzuführen. Dafür benötigt man ein Netzteil. In den meisten Fällen wird Gleichspannung benötigt, weshalb ich hier auch erstmal nur Gleichspannungsnetzteile betrachte.
Um das ganze finanziell überschaubar zu halten, muss vorher geprüft werden welche Kennzahlen des Netzteils erforderlich sind. Je nach Leistung steigt und sinkt auch der Preis. Als guter Einstieg reicht meines Erachtens eine Spannung bis 60 Volt und ein Strom bis 5 Ampere. Damit sollte ein Großteil an Bauteilen und Systemen zu Testzwecken versorgt werden können. Der größte Vorteil liegt im Preis. Ein gutes Netzteil mit den Werten 0-60 V und 0-5 A ist bereits für um die 100€ zu bekommen.
3. Lötkolben / -station
Bei dem Thema Löten und dem dazu erforderlichen Equipment scheiden sich die Geister. Muss es wirklich die teuere Lötstation für >150€ sein? Oder reicht für den Anfang ein einfacher Lötkolben aus? Meine Meinung zu diesem Thema lautet: Jein!
Fakt ist: es muss für den Anfang keine teure Lötstation sein. Natürlich bietet eine Lötstation gewisse Vorteile, schockt aber auch mit einem erhöhten Preis. Ich würde folgende Strategie empfehlen:
Statt einer Lötstation werden zwei einfache ungeregelte Lötkolben beschafft. Warum zwei? Je nach Größe der zu lötenden Stelle kann ein kleiner Lötkolben (geringe Leistung, bspw. 15 Watt) zu schwach sein oder großer Lötkolben (hohe Leistung, bspw. 60 Watt) zu stark. Somit macht es Sinn sich zwei Lötkolben mit unterschiedlichen Leistungen zu besorgen. Den einen für kleine und feinere Lötarbeiten (um die 20 Watt) und den Größeren (um die 60 Watt) für gröbere Anforderungen. In Summe sind diese beiden immer noch günstiger als eine große Lötstation und reichen für den Anfang locker aus.
Zusammenfassung
Hast du dich bis zu diesem Beitrag durchgearbeitet und dir selber eine Grundausstattung zugelegt, steht den ersten Projekten nichts mehr im Weg.
n den nächsten Beiträgen werde ich speziellere Geräte betrachten (z.B. Osziloskop) und ab wann diese erforderlich sein können. Wenn du noch eine Idee oder Gedanken zu diesem Thema hast, dann schreiben diesen gerne in die Kommentare oder logge dich auf meinem Discord ein und wir können dort kommunizieren.