Die Nutzung erneuerbarer Energien gewinnt zunehmend an Bedeutung, und Balkonkraftwerke sind eine attraktive Option für Eigenheimbesitzer aber auch Mieter, um den eigenen Strom zu erzeugen. Doch wie sieht es im Jahr 2023 aus? Sind Balkonkraftwerke noch immer eine sinnvolle Investition? Darum soll es in dem heutigen Artikel gehen. Denn es gab einige Entwicklungen, die sowohl viele Vorteile aber auch einige Schwierigkeiten mitbringen. Im folgenden vier Punkte zu diesem Thema.
Besonders günstig dank MwSt-Ermäßigung
Eine der positiven Entwicklungen im Jahr 2023 ist die Mehrwertsteuer-Ermäßigung seid Anfang des Jahres auf Solartechnik. Diese Maßnahme hat die Anschaffungskosten für Balkonkraftwerke deutlich gesenkt. Die gesparten finanziellen Mittel machen es für viele Menschen attraktiv, in ein Balkonkraftwerk zu investieren und langfristig Energiekosten einzusparen. Dies trifft zum einen auf die angebotenen Sets zu. Viel deutlicher machen sich die Ersparnisse aber bei den Einzelkomponenten bemerkbar.
Wer sich mit der Technik auskennt und sich nicht davor scheut ein System selber zu konfigurieren, kann hier nochmals deutlich sparen. Systeme aus Einzelkomponenten zusammengestellt, sind im Vergleich zu Komplett-Sets nochmals bis zu 20% günstiger. Leider versteckt sich hier der Teufel im Detail was mich zum nächsten Punkt bringt. Wer ein System selbst zusammenstellt sollte sich daher dringend informieren.
Achtung beim Wechselrichter-Kauf!
Beim Balkonkraftwerk spielt der Wechselrichter eine entscheidende Rolle, da er den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Nicht nur das der Wechselrichter für den Betrieb in Deutschland zertifiziert sein muss, hat sich in den letzten Monaten auch herausgestellt, das einige Hersteller mit argen Qualitätsproblemen zu kämpfen haben. Immer wieder hört man von Berichten in denen Wechselrichter nach kurzer Zeit den Betrieb eingestellt haben.
Auch bei den Zertifizierungen scheint einiges im argen zu sein. Es kann zum Beispiel ein Zertifikat erloschen sein, da bei der Produktion nicht mehr die im Zertifikat hinterlegten Baugruppen verwendet werden oder dieser sogar komplett rausgestrichen worden sind. Aktuell soll dies bei mindestens einem Hersteller ein großes Problem darstellen. Leider sind solche Defizite durch uns Endkunden kaum überprüfbar, sodass man auf das mitgelieferte Zertifikat vertrauen muss. Sobald hier einige Fakten vorliegen, werde ich auf das Thema näher eingehen.
Damit das Balkonkraftwerk seinen Betreiber lange erfreut und auch über die Amortisierung hinaus seinen Dienst verrichtet, ist es nicht nur wichtig auf die notwendigen Zertifizierungen zu achten. Auch auf bekannte Qualitätsprobleme bei bestimmten Herstellern sollte daher geachtet werden um die Freude nicht zu trüben. Denn es gibt auch Entwicklungen die die Freude an einer solchen Anlage noch steigern können.
Integration von Batteriespeichern
Eine bedeutende Weiterentwicklung im Bereich der Balkonkraftwerke ist die Integration von Batteriespeichern. Batteriesysteme sollen es ermöglichen, den überschüssigen Strom zu speichern und später zu nutzen, wenn die Sonne nicht scheint. Dadurch kann der Eigenverbrauch gesteigert und der Anteil des selbst erzeugten Stroms erhöht werden. So gibt es bereits Systeme auf dem Markt die genau dies ermöglichen.
Ganz nach dem Prinzip wie einst bei den Balkonkraftwerken, können diese Systeme mittels Plug and Play eingebunden werden. Beispiele für aktuelle Modelle sind das Zendure Solarflow oder das Anker Solix System. Diese Batterien werden in den DC-Teil des Balkonkraftwerkes angeschlossen und zumindest beim Zendure kann die Ausgangsleistung (also das was der Wechselrichter bekommt) in drei Stufen (100 Watt, 200 Watt und 300 Watt) geregelt werden. Es lohnt sich mal einen Blick drauf zu werfen.
Montage war noch nie so einfach, oder doch nicht?
Da eine feste Montage bei einem Balkonkraftwerk unerlässlich ist, ist hier besondere Vorsicht geboten. Schnell kann durch eine falsche Montage bei einem Sturm ein Schaden entstehen und im schlimmsten geht mehr kaputt als nur das Balkonkraftwerk. Zum Glück hat sich auch hier der Markt weiterentwickelt und bietet mittlerweile unzählige Montagelösungen für die verschiedensten Anwendungen.
Ein bisschen Recherche für die richtige Auswahl ist dabei aber unerlässlich. Nicht jede Lösung die angeboten wird ist gut und oft sieht man das Montagesysteme zweckentfremdet werden. Im Zweifelsfall hilft dir ein Fachbetrieb der auf die Montage von Solaranlagen spezialisiert ist bei richtigen Auswahl. Mit etwas handwerklichem Geschick kann der Aufbau aber durchaus in die eigene Hand genommen werden (Achtung bei der Elektrik, hier bitte nur vom Fachmann ausführen lassen).
Fazit
Balkonkraftwerke können auch im Jahr 2023 eine sinnvolle Investition sein, insbesondere aufgrund der günstigen Preise durch die Mehrwertsteuer-Ermäßigung. Klar muss immer noch eine Auge auf die Anschaffungskosten, das Einsparpotential und der Zeit bis zur Amortisierung geworfen werden. Denn eines bleibt unumstrittener Fakt: ob sich ein Balkonkraftwerk wirklich loht, hängt immer noch von der persönlichen Nutzung ab. Durch die Erweiterbarkeit von Batteriespeichern ist diese Möglichkeit wieder weiter in den Fokus gerückt. Die zusätzlichen Kosten sollte aber im Blick behalten werden. Nichtsdestotrotz bleiben Balkonkraftwerke eine spannende Erweiterung im privaten Sektor.
Ich hoffe ich konnte dir einen kleinen Überblick darüber geben, ob sich ein Balkonkraftwerk im Jahr 2023 noch lohnt. Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann lass gerne einen Kommentar da und teile den Beitrag in den sozialen Medien.